Das Pferde Wicki
Auf dieser Seite werden wir einige Pferde Geschichten zu immer mehr auftretenden Problemen bei der Gesunderhaltung der Pferde beschreiben.
Sommer Ekzeme ist ein Beispiel was immer mehr auftritt.
Beim Pferdekauf ist dies meistens nicht gleich erkennbar.Vor allem wenn das betreffende Pferd ständig im Stall gehalten wurde sind fast keine Symptome erkennbar.Erst wenn man eine artgerechte Pferdehaltung mit Sommerkoppel und Weidegang praktiziert,kommen die Symptome dann schnell zum Vorschein.
Sehr viel Pflege und Zeitaufwand ist dann erforderlich,so wie Anschaffung von Ekzemerdecken und der Kauf von vielen Hilfsmitteln,dem Pferd Linderung zu verschaffen ohne es ganzjährig einsperren zu müssen.
Denn was ist das für ein Pferdeleben ,wenn der Stall leer ist und sich alle auf der Weide in kleinen Herden tummeln und einer bleibt zu hause....
Erzählt wird hier in Kurzform die Geschichte und der Krankheitsverlauf von einen Criollo Pony,welches vermutlich mal eine lange Anreise aus dem fernen Argentinien nach Thüringen gemacht hat.
Am 11. März 2008 habe ich Igor bei einem Pferdehändler gekauft. Dieser Umstand bedeutet heute seine Rettung. Ich hatte zu dieser Zeit gerade noch mit den Nachwirkungen meines Reitunfalles zu kämpfen. Igor ging es auch nicht gut, er stand bei diesem Händler in einer dunklen Ecke angebunden und hatte sich mit seinem Schicksal bereits abgefunden. Man wusste dort nicht, was für ein Schatz beherbert wurde.
In der Pferdepension Kaata angekommen, musste er erst einmal wieder zu sich finden. Das gelang ihm recht schnell, er freundete sich zuerst mit der Ponystute Mausi an.
Im Mai ging es dann auf die Koppel, gemeinsam mit den zwei weiteren Wallachen. Nach 2 Tagen „in Freiheit“ musste ich feststellen, dass sich mein Pferd bis aufs Blut gescheuert hatte, an Kopf, Hals, Rücken, Bauch, Schweif... Der Verdacht sollte sich bestätigen: Igor leidet Sommerekzem. Also bekam er Ekzemerdecken und Fliegenmützen.
Diverse Futterergänzungsmittel, Emulsionen gegen Juckreiz, Fliegenspray halfen ihm über die für ihn schlimme Sommerzeit mit den vielen Stechinsekten zu kommen. Die Wunden verheilten und langsam wurde er wieder reitbar. Die nächsten zwei Jahre kamen wir gut über die Runden. Im 3. Frühjahr find Igor an zu husten... Das gab sich wieder, bis zum Herbst. Er wurde tierärztlich behandelt. Bis im Jahr 2011 im Sommer Atemnot einsetzte. Gemeinsam mit der Tierärztin versuchten wir, die Ursachen zu finden und ihn zu behandeln. In schlimmen Phasen bekam er eine Kortisonspritze, dann Akkupunktur, Kräutertee, Schwarzkümmelöl, Vitamin-C-Präparate, Schleimlöser. Auch eine Eigenbluttherapie wurde durchgeführt. Igor wurde zeitweise nicht geritten, erst, als es ihm besser ging. Mittlerweile hatten wir einen Inhalator mit Asthmaspray, der 2 – 3 Mal am Tag zum Einsatz kam. Im Frühjahr 2015 habe ich dann einen Ultraschall-Vernebler angeschafft. Mit diesem ist auch das inhalieren von Kochsalzlösungen oder Sole möglich, wenn mal keine Medikamente benötigt werden.
Im Oktober 2015 bekam Igor dann kurz nacheinander zwei akute Anfälle. Der tierärztliche Notdienst wurde gerufen und er bekam krampflösende Spritzen. Man empfahl mir, das Pferd in die Tierklinik zu bringen und eine Endoskopie durchzuführen, um sich ein Bild zu verschaffen. Leider brachte das keinen Erfolg, da man einfach nichts sehen konnte. Auch der nochmals durchgeführte Allergietest brachte kein weiterführendes Ergebnis. Die Diagnose steht fest, COB (Chronisch Obstruktive Brochnitis). Ich bemühe mich, sein Leiden so gut es geht zu lindern und ihm Lebensqualität zu verschaffen. Weihnachten 2015 habe ich mich dazu entschieden, Igor in Rente zu schicken und ihm einen angenehmen Lebensabend zu ermöglichen. Er inhaliert täglich 1 bis 2 mal. Je nach Bedarf mit Medikamenten oder Sole. Frühmorgens und Abends.
Wenn es ihm gut geht, läuft er als Handpferd mit, mal mit und mal ohne kindlichen Reiter.
Ich bin froh, dass wir ihn damals gefunden haben, denn ohne ihn wäre ich heute nicht da, wo ich bin.
Über die 10 Jahre, die Igor nunmehr in meinem Besitz ist, hat sich zwischen uns eine tiefe Beziehung entwickelt. Wenn ich zum Stall komme, wiehert er mir freudig entgegen. Auf der Koppel kommt er mir entgegen galoppiert oder wartet bereits am Eingang, wenn es an der Zeit ist. Ist es mal nicht so, weiß ich, es geht ihm nicht gut. Wir haben in den vergangenen Jahren viele schöne Erlebnisse zusammen gehabt, seien es Ausritte allein oder in der Gruppe oder unsere Teilnahme an Hoffesten, an denen wir immer einen schönen Programmpunkt einstudiert haben. Auf Igor konnte und kann ich mich immer verlassen, selbst jetzt, wo er gesundheitlich stark angeschlagen ist.
Ich bin froh, dass wir ihn damals gefunden haben, denn ohne ihn wäre ich heute nicht da, wo ich bin.
Das ganze Video und mehr gibt es hier.